zaterdag 19 december 2015

In de (Rheinische) bruinkoolwinningen broeden regelmatig slechtvalken

Ing. Anne-Marie T.M. Oudejans

Met de regelmaat van de klok worden in de bruinkoolwinningen Inden, Hambach en Garzweiler broedgevallen van slechtvalken waargenomen. Noch bij het nestelen, het broeden of bij het groot brengen van hun jongen trekken de vogels zich ook maar iets aan van de werkzaamheden van mens en machine

Aus dem Jahresbericht 2009 der ARBEITSGEMEINSCHAFT WANDERFALKENSCHUTZ des NABU NRW

Informationen über Wanderfalkenbruten auf Schaufelradbaggern und Absetzern in den Tagebauen des Rheinischen Braunkohlengebietes

Gero Speer

Mindestens seit dem Jahr 2000 brüten Wanderfalken auf in Betrieb befindlichen Baggern und Absetzern in den hiesigen Tagebauen. Die erste uns bekannte Brut fand im Tagebau Inden auf Bagger 281 statt (siehe JB 2000). Seitdem hält sich immer ein Wanderfalkenpaar im Tagebau Inden auf und brütet mit unterschiedlichem Erfolg.
Andere Paare brüten in den Tagebauen Hambach und Garzweiler.

Jedes Jahr beginnt im Frühjahr die Suche nach den Wanderfalkenpaaren. In welchem Bagger oder Absetzer brüten sie? Manchmal haben wir Glück und die Mitarbeiter von RWE Power haben die Paare schon beobachtet, oder aber wir finden sie bei den ersten Fahrten in den Tagebauen. Schwierig ist die Suche, wenn das jeweilige Paar nicht in einem bereits vorhandenen Krähennest oder Horstkasten brütet, sondern in einem Loch im Ballast oder in den Pylonen.

Tagebau Inden
Am 25.3.2003 findet P. Lonzen, ein Mitarbeiter des Tagebaus, einen toten weiblichen Wanderfalken etwa 400 m vom Bagger 281 entfernt. Der Falke wurde am 22.5.2001 in Vilvoorde (Brabant, Belgien) als Nestling beringt. Die Entfernung zwischen Fundort und Beringungsort beträgt 137 km. Da der tote Falke erst 672 Tage alt war, ist er wohl vom anwesenden Paar, das zu der Zeit schon brütete, abgekämpft worden.
Am 3.6.2003 stellen wir fest, dass das Wanderfalkenweibchen im Tagebau beidseitig alu-farben
beringt ist. Es ist also aus einer Gebäudebrut in NRW ausgeflogen.
Am 27.5.2005 sieht D. Heller einen Wanderfalken in der Nähe des Baggers 286 im Jagdflug, der hinter
der im Abbau befindlichen Kohle verschwindet. Als wir in diese Richtung fahren, sehen wir einen weiblichen Altfalken mit Beute auf der abzubauenden Kohle sitzen. Ein Jungfalke fliegt in der Nähe. Nach Anfertigung einiger Fotos verschwindet der Altfalke mit der Beute hinter einem Hügel. Das Weibchen war nach Spektiv-Kontrolle links grün beringt. Auf den Fotos sieht der Ring grau aus (alu?), bedingt durch die schlechten Lichtverhältnisse.

Am 9.4.2006 findet D. Heller (DFO) einen total verölten weiblichen Wanderfalken auf dem Boden
des Tagebaus im Bereich des Baggers 281, der trotz intensiver Pflege nicht gerettet werden kann. Der
Falke ist wohl bei einem Revierkampf in eine Ölpfanne am Bagger gefallen, bevor er auf dem Boden
landete. Im Bauchbereich weist er blaue Flecken auf, am Flügelbug fehlen einige Federn, außerdem sind Schürfstellen vorhanden. Der Falke wurde als Nestling am 19.5.1995 in Wiesloch (Nordbaden; Gebäudebrut) beringt. Die Entfernung zum Fundort beträgt 241 km. Der Falke ist also fast 11 Jahre alt geworden. Die ursprünglich grüne Farbe beider Ringe ist fast vollkommen abgewetzt. Nur auf der
Innenseite der Ringe kann man die Farbe noch erkennen. Damit bestätigt sich die Spektiv-beobachtung des Jahres 2005, wonach das Weibchen grün beringt war.

Am 12.5.2006 sitzt ein Wanderfalkenweibchen im Bagger 281. Ein Terzel jagt über den Abraumhalden. Es ist wieder ein Wanderfalkenpaar da mit einem neuen Weibchen.
Am 16.6.2006 fliegt das Weibchen in den Horst und stößt Balzrufe aus. Nach einiger Zeit kommt auch
der Terzel und setzt sich in den Horst. Das Weibchen duckt und beugt sich bei herabhängenden Schwingen, der Stoß wird gefächert und leicht angehoben.
Die Balzhandlungen des Terzels, der am Horstrand steht, sind nicht so ausgeprägt. Nach einiger Zeit
fliegt der Terzel ab und das Weibchen setzt sich neben den Horst, verlässt diesen Platz aber später.

                                                              Erfolgreiche Brut auf einem Bagger     Foto: F. Hermanns

Am 1.4.2008 ruft mich D. Heller an: Ein adulter Wanderfalkenterzel (unberingt) ist im Tagebau verletzt gefangen worden. Er befand sich auf dem Erdboden am Bagger 281. Der linke Flügel ist verletzt, jedoch nicht gebrochen. Trotz Behandlung beim Tierarzt stirbt der Terzel an einer massiven Darmentzündung, bedingt durch Strigea. Im Mai wird dann wieder ein Wanderfalkenpaar am Bagger 281 gesehen, aber es kommt zu keiner Brut mehr.

Im Jahr 2009 ist die Suche nach dem Brutplatz der Wanderfalken aufwändig. Das Paar ist da, aber wo
brütet es? Am 27.5.2009 sehen wir, wie ein adulter Wanderfalke den Ballast am Absetzer 737 anfliegt. Wir hören lautes Lahnen und Betteln. Der Horst muss sich im unteren Teil des Ballasts befinden, dort wo eine schräge Stütze Ballast und Absetzer verbindet. Der Terzel kommt aus dieser Ecke und setzt sich auf eine Kiste. Man kann das Weibchen in einer Öffnung des Ballasts sehen, es fliegt heraus und setzt sich oberhalb des Terzels auf einen Umlauf.
Einige Zeit später verschwinden beide in Richtung Tagebau. Herr Holzmann als Verantwortlicher des
Absetzers besteigt den Stahlkoloss bis zum Ballast, schaut in die Öffnung, kann aber nur einen Teil
überblicken. Obwohl die Jungen nicht zu sehen sind, muss hier der Horst sein. Auch von den Altfalken ist nichts zu hören oder zu sehen. Sie sind gewohnt, dass hier gearbeitet wird.

Am 17.06.2009 fahren D. Heller, P. Lonzen und ich in den Tagebau. Als wir am Absetzer 737 ankommen, sitzt das Wanderfalkenweibchen im beweglichen Pylon im Bereich des oberen Umlaufs
und putzt sich. Das Männchen sitzt unter dem Ballast in Horstnähe. Das Weibchen fliegt in den Horst,
schon vorher hat es gelahnt. Im Horst hört man Rufe von mehr als einem Falken. Der Terzel ist von rechts hinten in den Kabelschacht gegangen, in dem sich der Horst befindet. Das Weibchen verlässt den Horst wieder und setzt sich erneut auf den oberen Umlauf des beweglichen Pylonen, aber auf der anderen Seite. Jetzt kann man sehen, dass das Weibchen beidseitig alu-farben beringt ist. Der Führer des Absetzers Herr Frings ist zwischendurch zum Ballast gegangen und hat eine Abdeckplatte angehoben und ein Falkenei gesehen.

Im Tagebau Inden wurden nach der Brutzeit zwei Horstkästen am Absetzer 737 und Absetzer 741 angebracht. Wir hoffen jetzt, dass einer der Kästen angenommen wird. Dann wird die Suche nach dem Brutplatz in den nächsten Jahren hoffentlich einfacher.



                                                          Altfalke im Tagebau Inden            Foto: G. Speer


Tagebau Hambach
Im Tagebau Hambach haben zwei Wanderfalkenpaare im Jahr 2004 gebrütet, von denen sich ein Paar hier schon mehrere Jahre aufhält (siehe Jahresbericht 2004).
Bei der Beringung am 19.5.2005 stellen wir fest, dass das Weibchen am Absetzer 758 beidseitig alu-farben beringt ist .
Am 10.6.2006 fährt mich F. Hermanns in den Tagebau zum Absetzer 739. Dort sitzt das Wanderfalkenweibchen in einem Krähennest, das sich direkt neben dem Horstkasten befindet. Hier hat F. Hermanns drei Eier im Horst gesehen, heute ist jedoch nur ein etwa 7-10 Tage alter Jungfalke im Horst. Es sind auch keine Resteier oder Eischalen zu sehen. Wo sind die Eier geblieben? Im Horstkasten am Bagger 289 lagen gleichfalls drei Eier, aber es ist nur ein Jungfalke geschlüpft.

Am 28.4.2009 ruft mich F. Hermanns an, ob wir die vier jungen Wanderfalken am Bagger 289 beringen wollen? Der Bagger steht wegen einer Reparatur, so dass eine Beringung möglich ist. Die Jungen sind erst 10-12 Tage alt und damit zu klein für eine Beringung.
Sie sollten mindestens 18 Tage alt sein. Deshalb wird trotz Reparatur des Baggers nicht beringt.
Obwohl zwei Kästen, einer am Bagger 289 und einer am Absetzer 739 angebracht wurden, wurde nur der am Bagger 289 angenommen. Eines der Wanderfalkenpaare hat dort bis jetzt immer gebrütet. Während das andere Paar den Brutplatz häufig wechselte und sogar ein Mal direkt neben dem Kasten gebrütet hat.


Tagebau Garzweiler
Anfang Juni 2002 rief mich U. Dworschak von RWE Power an, dass in der Tierpflegestation M. Becker
(Bedburg-Königshoven) ein diesjähriger, gerade flügge gewordener männlicher Wanderfalke abgegeben wurde, der im Tagebau Garzweiler gefunden wurde. Der Falke hatte eine Verletzung oberhalb des Schnabels und war kurz traumatisiert (Aufprallunfall).

Am 18.6.2002 wurde der Terzel zur Pflegestation Söhnigen (Düsseldorf) gebracht, beringt und
ausgewildert. Er wog 540 g. Danach hören wir nichts mehr aus dem Tagebau Garzweiler, obwohl immer behauptet wird, dass dort Wanderfalken siedeln.

Im Januar 2007 sieht G. Hoffmann (RWE Power u. DFO) ein Wanderfalkenpaar am Bagger 285. Als er
am 3.6.2007 die Nachricht bekommt, dass dort ein Falke aus einem Horst gefallen ist, glaubt er zuerst,
dass es ein Turmfalke ist. Es ist aber ein junger Wanderfalke (Terzel). Er findet auch ein totes junges
Weibchen am Boden. Der junge Terzel wird nach kurzer Pflege auf ein Podest am Bagger gesetzt. Da er einige Tage später von Krähen attackiert wird, wird er wieder aufgenommen und nach einigen Tagen Pflege zusammen mit zwei aus dem Horst gefallenen jungen Wanderfalken im Kraftwerk Neurath erfolgreich freigelassen (siehe Jahresbericht 2007).

Ende Mai 2008 suche ich mit einem Fahrer nach den Wanderfalken im Tagebau Garzweiler. Am Bagger 261 sehen wir nur ein Krähenpaar und einen Turmfalken, am Bagger 258 nur Tauben. Doch am benachbarten Bagger 288 sehen wir dann einen Jungfalken auf dem oberen Rand des beweglichen Pylonen sitzen. Kurze Zeit später kommt ein Altfalke angeflogen und setzt sich auf den stehenden Pylon. Es ist wohl das Weibchen. Der Falke ist an beiden Fängen alu-farben beringt. Kurze Zeit später sehen wir noch einen 2. Jungfalken auf einer Sandböschung sitzen.
Innerhalb kurzer Zeit haben wir die Falken gefunden.

Dagegen haben wir Ende Mai/Anfang Juni 2009 an zwei Tagen alle Bagger und Absetzer im Tagebau
abgefahren, ohne einen Wanderfalken zu sehen. Ich bin schwer enttäuscht. Aber Ende Juni bekomme ich die Nachricht, dass am Bagger 284 vor ungefähr drei Wochen zwei junge Wanderfalken ausgeflogen sind.
Alle beringten Wanderfalken, die wir in den Tagebauen gesehen haben, waren Weibchen und stammen aus Gebäudebruten.
Ohne menschliche Einflussnahme – durch Sicherung der Brutplätze, Anbringen von Horstkästen oder Pflege aus dem Horst gefallener Jungfalken – ist der Bruterfolg an den Baggern und Absetzern wesentlich geringer.
Durchgehende Beobachtungen an den Brutplätzen in den Tagebauen sind leider nicht möglich, weil für Fahrten innerhalb der Tagebaue die Firma RWE Power ein Fahrzeug und einen Fahrer zur Verfügung stellen muss, was aus betrieblichen Gründen natürlich nicht immer möglich ist.


Besonderer Dank gilt der Firma RWE Power, die durch Ihre freundliche Unterstützung die Beobachtungen sowie die Beringungen von bisher sieben Jungfalken durch P. Wegner möglich machte. Rückmeldungen liegen bisher nicht vor. Außer bei den in diesem Bericht bereits genannten Personen möchte ich mich bei H. Koglin, H.A. Essers (Tagebau Inden) und F.J. Göddertz (Tagebau Garzweiler) bedanken.

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